Ratzinger im Bundestag – Hafenstaedter in Kevelaer

Seit einiger Zeit quälten mich nächtens seltsame Visionen. Ein siebenköpfiger Drache mit zehn Hörnern sprach zu mir: „Weißt Du, Hafenstaedter, vielleicht ist ja der rheinische Katholizismus doch ganz sympathisch. Soll ich nicht rasch eine Nottaufe vornehmen?“ Ich erwachte ungetauft, doch schweißgebadet. So konnte es nicht weitergehen, es musste etwas geschehen. In solch einem Fall hilft nur noch eins: Eine Wallfahrt nach Weihrauchcity! Ich war schon zwei Jahre nicht mehr dort – kein Wunder, wenn mich die Schreckensvisionen mit den Versuchungen des heiligen Antonius überkommen.

Ich machte mich also auf den langen, beschwerlichen Weg durch den unendlich flachen linken Niederrhein, um meinen Glauben aufzufrischen. Und siehe da, es wirkte. Als Zweifelnder zog ich aus, als gefestigter Agnostiker kehrte ich heim. Hier mein Bericht, was ich mit eig‘nen Augen sah…

Dackelandacht

Fünfzig Dackel versammelten sich in Begleitung eines Priesters direkt vor dem Heiligtum. Sie beteten lange andächtig zum heiligen Waldi. Und am Ende erscholl aus fünfzig Kehlen ein fröhliches „Wuff, wuff, – ein Wunder ist geschehen – ich kann wieder kläffen!“

Ein Deutscher Schäferhund bewacht die Deutsche Krippe. Gemeinsam mit Lohengrins Schwan.

Gewitterkerzen
„Es ist ein alter Brauch bei Gewitter eine schwarze Kerze anzuzünden um Blitz und Donner abzuwenden. Gewitterkerze. Stück 4,30 EUR“.

Welcher heidnische Aberglaube mag mit den Ratzinger-Kerzen verbunden sein?

Und warum winden sich die Opferkerzen so obszön?

Oh, Leuchtmadonna aus Fatima, bei Deinem Schein entschläft die Vernunft.

Und im Neon Crucifix glimmt der Gekreuzigte in Höllenqualen.

Es grüßt: verstrahler Softi-Jesus mit ohne Sandalen.

Sebastian räkelt sich gespickt.

„Durch die Wiederaufwertung des menschlichen Körpers und seiner Schönheit wird bis in die Spätrenaissance auch das Schmerzhafteste übertrieben ‚geschönt‘, so daß mehr als die Folter die männliche Kraft oder die weibliche Sanftheit, mit der die Heiligen Schmerzen ertragen, in den Vordergrund tritt. Die Gefälligkeit wirkt nicht selten fast homophil wie bei den verschiedenen Bildern des Martyriums des heiligen Sebastian.“
Eco, Umberto (Hg.): Die Geschichte der Häßlichkeit, München: dtv 2010.

Über dem Altar der Wallfahrtskirche: ein blutüberströmter Mel-Gibson-Jesus mit metergroßer Dornenkrone und Effektbeleuchtung.

Kruzifix für Halloween? Oder vielleicht doch für eine satanistische Sekte? Man weiß es nicht.

Ratzinger segnet alles ab, was der Macht der Wahrerin des wahren Glaubens dient.

Doch die Rettung naht: Fluchtmöglichkeit dank Ufoverleih J. Wehling!

2 Antworten auf „Ratzinger im Bundestag – Hafenstaedter in Kevelaer“

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