Impressionen vom Protest der Hafenstadt gegen den Nazi-Aufmarsch der Vereinigung „Die Rechte“ am ersten Mai 2019 in Wanheimerort.
Die Duisburger Polizei tat alles, um den Nazis einen reibungslosen Marsch zu gewährleisten. Wenn Nazis die Zerschlagung der Gewerkschaften und die Nazimorde von 1933 feiern, sind die Demokraten Störer, die mit Wasserwerfern in Schach gehalten werden müssen.
Eine Mahnwache der Duisburger Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) erinnerte an die von den Nazis ermordeten Wanheimerorterinnen und Wanheimerorter aus den Jahren 1932 und 1933 und an die ermordeten Gewerkschafter vom 2. Mai 1933.
Eine Mahnwache von Riseup an der Düsseldorfer Straße, Ecke Wacholderstraße, erinnerte u.a. an die Brandstiftung am 26. August 1984, bei der sieben Menschen um’s Leben kamen.
Auf dem Hochfelder Markt veranstaltete Duisburg+Wir ein attraktives Kulturprogramm. Auf dem Foto sieht man den Auftritt des Jungen Ensembles Ruhr.
Bitte beachten Sie auch den Bericht auf Amore e rabbia: Wir sind mehr.
Die Polizei räumte die geplante Demonstrationsroute der Nazis auf der Fliederstraße und der Eschenstraße von parkenden PKW, sehr zum Unwillen der genötigten Anwohnerinnen und Anwohner. Alle Durchgangsstraßen und die Straßenbahnlinien in Wanheimerort waren von der Polizei gesperrt.
Die ca. 700 Teilnehmer des Riseup Protestes wurden schon seit ihrer Ankunft am Hauptbahnhof auf dem ganzen Weg nach Wanheimerort durch unverhältnismäßige polizeiliche Maßnahmen schikaniert. Hier sieht man einen Wasserwerfer und eine Hundertschaft behelmter und vermummter Polizisten, die eine Drohkulisse schaffen sollten. Die zumeist jungen Demonstrantinnen und Demonstranten reagierten erstaunlich ruhig und gelassen und ließen sich nicht provozieren.
Die taz-Journalistin Anett Selle berichtete wieder einmal unermüdlich per Livestream von den Gegenprotesten. Vielen Dank dafür!
Auch bei der Abreise am Bahnhof Hochfeld Süd zeigten mehrere hundert Gegendemonstantinnen und -demonstanten den Nazis lautstark, dass sie in der Hafenstadt unerwünscht sind. Auch hier wieder die Drohung der Polizei mit Wasserwerfer und zahlreichen Behelmten gegen den friedlichen, demokratischen Protest.
Die offene NS-Verherrlichung und den Antisemitismus der von der Polizei geschützten Nazis dokumentiert ein Video des Jüdischen Forums (JFDA): „Wir sind damals wie heute Hitler-Leute“ – Antisemitische Tiraden bei Neonazidemo in Duisburg.
In einem der eingesetzten Fahrzeuge der Duisburger Polizei hatten Beamte einen Aufkleber der rassistischen „Identitären Bewegung“ angebracht. Dies wurde von Gegendemonstranten dokumentiert und führte zu einem kleinen Skandal, der eine Hausdurchsuchung in der Duisburger Polizeikaserne auslöste. Die Öffentlichkeit kann aber beruhigt sein. Der Aufkleber wurde inzwischen aus dem Fahrzeug entfernt.