Die Halbkugeln vor der Stadtbibliothek, auf denen die Kinder mit großer Begeisterung herumklettern, sind seit einigen Wochen durch einen Zaun versperrt. Der erfahrene Hafenstädter denkt sich sofort: Da muss wohl wieder mal das Ordnungsamt zugeschlagen haben. Vergnügte Kinder mitten in der Einkaufsmeile und dann auch noch ganz ohne Eintrittsgeld, das ist ein zu hohes Risiko.
Schließlich trägt Duisburg seit dem 24. Juli 2010 den Ehrentitel „Stadt der Zäune“. Hätte man damals die massenhaft in die Stadt einfallenden Jugendlichen nicht mit solchen Zäunen eingepfercht wie Vieh, dann hätte wer weiß was passieren können.
Als ich am Mittwoch an der Stadtbibliothek vorbeikam, staunte ich nicht schlecht. Jemand – und wer anderes als das Ordnungsamt könnte das gewesen sein? – hatte Schilder angebracht:
„Obacht!“,
„Sicherheit Sicherheit Sicherheit“,
„Häuserecken abrunden – Sicherheit schaffen“
„Schwimmflügel bei Regen“.
Angesichts der Haushaltssperre positiv anzumerken ist, dass die Schilder allem Anschein nach von den Beamten handgemalt wurden. So viel Fürsorge und selbstlose Einsatzbereitschaft findet man heutzutage nur noch in der Duisburger Stadtverwaltung.
Etwas beunruhigt hat mich dann aber doch, dass nun auch das Gebäude der Stadtbibliothek mit einem Gerüst umgeben ist. Es muss wohl so sein, dass hier bereits mit dem Abriss begonnen wurde. Sicher war es längst überfällig, dieses Schandmal aus einer längst vergangenen sozialistischen Epoche aus dem Stadtbild zu tilgen. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder einfach umsonst Bücher lesen kann? Solch ein rechtsfreier Raum darf nicht geduldet werden. Aber hätte man die Beschäftigten der Stadtbibliothek nicht vorher evakuieren können? Ach was! Wo gehobelt wird, da fallen auch Späne.
Eine dringende Forderung bleibt aber unverzichtbar: Das Schwimmflügelgebot bei Regen muss ab sofort konsequent und unerbittlich durchgesetzt werden. Wenn es um die Sicherheit geht, gilt in Duisburg Null Toleranz!
Eine Antwort auf „Schwimmflügel bei Regen!“