Nicht nur Häuser, sondern auch die Wahrzeichen der Hafenstadt fallen dem Duisburger Abrissbagger zum Opfer. Der Gläserne Hut am Hauptbahnhof wurde 1981 zerstört. Die Milchtüte an der Küppersmühle wurde 1994 gesprengt. Der Stadtwerke-Schornstein soll demnächst abgerissen werden.
Und der sagenumwobene Matenatunnel ist seit Anfang 2013 auf Dauer nicht mehr zugänglich.
Andere Städte würden daraus eine Touristenattraktion machen. „Dies ist der Tunnel, durch den Schimanski und Thanner in fast jeder Folge mindestens einmal gebraust sind.“ In Duisburg wird der Zugang mit Zäunen versperrt, und wenn es nach dem Willen von ThyssenKrupp geht, würde das Denkmal für immer zerstört und die Eingänge verfüllt. Der Wille der ThyssenKrupp AG ist in Duisburg Befehl.
Der Tunnel wurde 1912 fertig gestellt und verbindet auf einer Länge von ca. 400 m unter den riesigen Werksanlagen den Stadtteil Bruckhausen mit dem Stadtteil Alsum, der inzwischen vollständig von Thyssen geschuckt wurde. Durch den Tunnel fuhr ursprünglich auch eine eingleisige Straßenbahn. Er war weiß gekachelt. Durch eine Biegung war der Ausgang vom Eingang aus nicht sichtbar. Der schmale Fußweg verlief an einer Stelle sogar in einem separaten Tunnel. Das Bauwerk ist nicht nur wegen der Tatort-Kulisse erhaltenswert, er ist ein eindrucksvolles Denkmal der Industriekultur.
Die Hafenstaedter-Fotos entstanden im Februar 2008. Wie immer können Sie zum Vergrößern der Ansicht auf das jeweilige Foto klicken. (Bitte beachten Sie das Copyright.)
Fußgraffito im Matenatunnel. Nackter Fuß auf weißer Kachel.