Das Symbol Duisburger Stadtpolitik ist der Abrissbagger.
Vor einigen Tagen meldete die WAZ den erfolgreichen kompletten Abriss großer Teile des Stadtteils Bruckhausen (zugunsten von ThyssenKrupp).
Die Zinkhüttensiedlung soll gegen den Widerstand ihrer Bewohner einem Parkplatz für ein „Outlet-Center“ weichen.
Die Gelder für die Sanierung von sogenannten „Schrottimmobilien“ sollen in Duisburg vor allem für den Abriss verwendet und die Bewohner vertrieben werden.
Oberbürgermeister Sören Link verbot dem Lehmbruck-Museum die Installation von Gregor Schneiders Tunnelskulptur „Totlast“, in der auch die Stadtzerstörung in Bruckhausen thematisiert werden sollte. Der Politiker fühlte sich durch das Kunstwerk an die Loveparade-Katastrophe erinnert, und da die Taten seiner Stadtverwaltung immer noch nicht verjährt sind, glaubte er, als Kunstzensor agieren zu müssen.
Ein lesenswertes Buch zur Duisburger Stadtzerstörung ist im vergangenen Jahr im Klartext-Verlag erschienen. Roland Günter : Stadtmassaker und Sozialverbrechen. Studie zur Kommunalpolitik am Fallbei(l)spiel ‚Stadtzerstörung und Stadtentwicklung in Duisburg‘, Essen: Klartext 2013 (388 S.).
Die Politik der Stadtzerstörung, der Flächensanierungen und der Vertreibung der ungeliebten „sozialschwachen“ Bewohner hat in Duisburg eine lange, unrühmliche Tradition.
Anfang der 1980er Jahre wurden in Hochfeld große Teile der Kupferhüttensiedlung abgerissen. Das zog sich über viele Jahre hin. Inmitten von Ruinen lebten bis zum Schluss immer noch viele Menschen. Sie wurden behandelt als Duisburger dritter Klasse, denn die meisten waren nicht nur arm, sondern besaßen auch keinen deutschen Pass.
Die Ruinenlandschaft diente als Kulisse für die ersten Schimanski-Tatorte. Das war damals ein Skandal. Alle anständigen Duisburger waren empört, dass nicht an der Regattabahn oder im Kaiserberg-Viertel gedreht wurde, sondern in Hochfeld, Ruhrort und Bruckhausen (Matena-Tunnel!). Alle unanständigen Hafenstädter haben sich gefreut.
Hier also eine Serie von Hafenstaedter-Fotos, die im März 1982 entstanden. Wie immer können Sie zum Vergrößern der Ansicht auf das jeweilige Foto klicken. (Bitte beachten Sie das Copyright.)
(Fortsetzung folgt)
Für mich gute hoch interessante Bilder. Als alter Duisburger suche ich für mein persönliches Portrait Fotos / Bilder – nur für private Zwecke, z. B.:
Am Schwanentor
Am Marientor, auch die Straße incl. dem Stichkanal und der “Brücke”
Hagelstraße
Bungertstraße
Wanheimer Straße bis Heestraße
Zirkelschule, Zirkelstraße
Gaswerk an der Zirkelstraße
Hallenbad am Marientor
Kinos in Duisburg-Hochfeld: wie Scala, Thalia-Theater, Rhein-Ruhrhalle
Duisburger Kupferhütte noch im Betrieb und Anlagen von außen. Dort habe ich bis kurz vor dem Abschluss als Chemiefacharbeiter-Lehrling gearbeitet.
Die Rheinhauser Straße 73a, wo ich im April 1940 geboren wurde –
während bereits britische Bomber einiges zerstörten . Eine Straßen-Übersicht bis hin zur Kupferhütte und weiter bis zum Rhein wären super… Wer kann mir helfen?
Ich empfehle Ihnen einen Besuch im Stadtarchiv Duisburg. Die haben eine umfangreiche historische Fotosammlung. http://www.archive.nrw.de/kommunalarchive/kommunalarchive_a-d/d/Duisburg/oeffnungszeiten_und_kontakt/index.php
Außerdem gibt es eine Facebook-Gruppe mit dem Namen „Damals in Duisburg… Erinnere Dich!“, in der auch private Fundstücke präsentiert werden.