Genosse Hermann hat einen Meiser

Der Duisburger Lokalpolitiker Hermann Dierkes findet es offenbar gar nicht gut, dass endlich ein wenig Gras über seine Israel-Boykott-Äußerungen gewachsen ist. Es ist mal wieder Wahlkampfzeit, jeder Sprung in’s Fettnäpfchen garantiert enorme Publicity und sorgt für Polarisation in der eigenen Partei.

Dierkes ist Mitherausgeber eines Buches in eigener Sache, das im Neuen ISP-Verlag unter dem Titel „Bedingungslos für Israel? Positionen und Aktionen jenseits deutscher Befindlichkeiten“ erscheint.

Seltsam. Die Forderung nach „bedingungsloser Solidarität“ (oder sollte man sagen „besinnungslose Solidarität“?) kannte ich bisher außer von Gerhard Schröder nur von einem mit Dierkes konform gehenden Mitglied der Duisburger Linken, das „bedingungslose Solidarität“ mit „dem palästinensischen Volk“ im Gaza-Streifen einforderte, gemeint war dessen „legitime Vertretung“ Hamas.

Autoren des Bandes sind die üblichen Verdächtigen, u.a. „Mustafa und Omar Barghuthi, Mohammed Khatib, Brian Klug, Felicia Langer, Norman Paech, Enzo Traverso, Michael Warschawski und AktivistInnen“.
http://www.neuerispverlag.de/index.php

Das Buch soll am 16.3. im Internationalen Zentrum vorgestellt werden, und die Fraktion der Linken macht auf Ihrer Seite Werbung dafür, der Kreisverband der Linken ist Mitveranstalter.
http://www.linksfraktion-duisburg.de/

Auf dem (sonst recht lesenswerten) Blog „Ruhrbarone“ brachte Thomas Meiser mehrere denunziatorische Beiträge zu diesem Thema. Selbst Wolfgang Esch gerät ins Visier von Meisers Furor Teutonicus.
(Der Hafenstadtbewohner Thomas Meiser war schon ein schlechter Journalist, als er noch für Printmedien schrieb. Er wird und will es nie lernen.)
„Israelboycotteur Dierkes will in Duisburg lesen – ausgerechnet bei den Multikultis“ http://www.ruhrbarone.de/israelboycotteur-dierkes-will-in-duisburg-lesen-ausgerechnet-bei-den-multikultis/
„Dierkes-Veranstaltung in Duisburg: Stadtverwaltung ohne Eier“ http://www.ruhrbarone.de/dierkes-veranstaltung-in-duisburg-stadtverwaltung-ohne-eier/

Diese Artikel nahm jetzt Benjamin Weinthal in der Jerusalem Post auf. (Na, da kennt wohl jemand jemanden, der jemanden kennt?)
http://www.jpost.com/Home/Article.aspx?id=170899

Die Folgeartikel in der deutschen Mainstream-Presse sind absehbar. Und das beschert Hermann Dierkes die erwünschte weltweite Publizität auf Kosten seiner Partei.

Wollen wir wetten, dass die Duisburger Linken wieder eine Wagenburg bilden und an eine international gesteuerte „antideutsche“ Verschwörung gegen den Genossen Dierkes glauben? Jeder, der gegen die imaginierten „Antideutschen“ ist, gehört automatisch zu den Guten. Die „Antideutschen“ sind den Antiimperialisten sowas ähnliches wie die „Trotzkisten“ den Stalinisten.

Man darf auf die Enthüllungen des Genossen Ackermann gespannt sein. (Sagt ihm bitte mal einer Bescheid, er bekommt auf seine alten Tage ja nicht mehr alles mit.)

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